Das System der Hohen Exarchie nennt sich zwar demagogisch-dümmlich
Demokratische Terranische Einheitsassoziation - doch in Wahrheit
handelt es sich um eine beinahe perfekt organisierte Diktatur:
verlogen, barbarisch, verbrecherisch.
Es wird der Versuch gewagt zu zeigen, weshalb solche faschistoiden
Gesellschaftsformen derartig übermächtig werden können: Es ist
nicht der skrupellose Erste Exarch, der erbarmungslos töten läßt
um der Macht willen - er ist nur der stinkende Fruchtkörper des
im Verborgenen wuchernden Pilzgeflechts. Nein, es ist der weise
Lehrer, der seine Zweifel und die seiner Schüler im Keime erstickt
vor Feigheit. Es ist nicht der gewissenlose Karrierist, der seine
Seele jedem feilbietet, der genug zahlt - der ist nur ein dummes,
sabberndes Vieh. Nein, es ist der Intellektuelle, der eitel Seifenblasen
hervorsprudelt, statt nüchtern zu analysieren und zu handeln.
Es sind nicht die mit Hartgummi prügelnden Büttel der Macht -
solche Kretins sind ohnehin nicht sozialisierbar, deshalb ist
es gut, die Bestien auch in Demokratien kaserniert unter Verschluß
zu halten. Nein, es sind die Heerscharen korrumpierbarer Egoisten,
die lieber für ein Linsengericht ihre Ehre verscherbeln als für
ein faszinierendes Ideal mal einen Fastentag einzulegen. Es sind
die Armeen von Heuchlern, die sonntags brav im Kirchengestühl
vor sich hin dämmern und Montag bis Freitag hellwach um sich beißen.
Es sind die Abermillionen Gleichgültigen, Satten, Bequemen, Furchtsamen
- deshalb hat's in Deutschland ja auch gleich zweimal hintereinander
geklappt.
Die Story soll diesen simplen Mechanismus sichtbar machen. Protagonist
dieses Anliegens ist der junge Elite-Schüler Hyazinth, der im
ständigen Zwiespalt zwischen seiner Bestimmung und seinem Gewissen
einen qualvollen Weg zur Wahrheit gehen muß.
Im parallel erzählten Fantasy-Strang wird ein vermeintliches
Ideal demontiert: Großherr Derek von Seemark, der humanistische,
selbstlose "Vater" seines Volkes - er scheitert an seiner Unfähigkeit,
die Fortschrittsfeindlichkeit seiner Alleinherrschaft zu begreifen,
trotz aller großen Ideen und Vorhaben.
Damit dürfte wohl klar sein: Das zentrale Thema dieses Romans
ist das Phänomen Macht.